§ 2a LHG 2019/2020 - Feststellung einer außergewöhnlichen Notsituation, Ausgleichsbetrag, Tilgung (1)
Bibliographie
- Titel
- Landeshaushaltsgesetz 2019/2020 (LHG 2019/2020)
- Amtliche Abkürzung
- LHG 2019/2020
- Normtyp
- Gesetz
- Normgeber
- Rheinland-Pfalz
- Gliederungs-Nr.
- 63-38
(1) Es wird festgestellt, dass aufgrund der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen Wirtschaftskrise eine außergewöhnliche Notsituation im Sinne des Artikels 117 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 Buchst. a der Verfassung für Rheinland-Pfalz besteht.
(2) Der Ausgleichsbetrag nach § 4 Abs. 1 Satz 1 des Ausführungsgesetzes zu Artikel 117 der Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 3. Juli 2012 (GVBl. S. 199), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 7. März 2018 (GVBl. S. 22), BS 63-2, wird auf 1 201 392 800 EUR festgesetzt.
(3) Soweit die Kredite nach Absatz 2 tatsächlich in Anspruch genommen werden, sind sie ab dem Haushaltsjahr 2024 zu tilgen. Im Haushaltsjahr 2024 beträgt die Tilgung 4 v. H. der in Anspruch genommenen Kredite. Die zu veranschlagende jährliche Tilgung ab dem Haushaltsjahr 2025 beträgt bei positiver Konjunkturkomponente gemäß der Landesverordnung über das Verfahren zur Bestimmung der Konjunkturkomponente nach § 3 Abs. 2 Satz 1 des Ausführungsgesetzes zu Artikel 117 der Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 22. Januar 2014 (GVBl. S. 8), zuletzt geändert durch Verordnung vom 28. Februar 2018 (GVBl. S. 25), BS 63-2-1, 6 v. H., bei negativer Konjunkturkomponente 4 v. H. der in Anspruch genommenen Kredite.
Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz
Vom 1. April 2022 (GVBl. S. 146)
In dem Normenkontrollverfahren VGH N 7/21
wegen der Verfassungsmäßigkeit des Zweiten Landesgesetzes zur Änderung des Landeshaushaltsgesetzes 2019/2020 (GVBl. 2020 S. 441), des Landesgesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens "Nachhaltige Bewältigung der Corona-Pandemie" (GVBl. 2020 S. 452) sowie des Landeshaushaltsgesetzes 2021 (GVBl. 2020 S. 705)
hat der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz in Koblenz am 1. April 2022 folgende Entscheidung verkündet, deren Urteilsformel hiermit gemäß § 26 Abs. 1 Satz 1 des Landesgesetzes über den Verfassungsgerichtshof vom 23. Juli 1949 (GVBl. S. 285), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. Juli 2015 (GVBl. S. 165), BS 1104-1, veröffentlicht wird:
§ 2a Abs. 2 des Landeshaushaltsgesetzes 2019/2020 vom 19. Dezember 2018 (GVBl. S. 411) in der Fassung des Zweiten Landesgesetzes zur Änderung des Landeshaushaltsgesetzes 2019/2020 vom 23. September 2020 (GVBl. S. 441) ist mit Art. 117 Abs. 1 der Verfassung für Rheinland-Pfalz insoweit unvereinbar und daher nichtig, als die veranschlagten Einnahmen aus Krediten den Betrag von 1.029.092.800 Euro überschreiten.
§ 2 Abs. 2 Nr. 1 und Nr. 7 des Landesgesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens "Nachhaltige Bewältigung der Corona-Pandemie" vom 23. September 2020 (GVBl. S. 452) ist mit Art. 117 Abs. 1 der Verfassung für Rheinland-Pfalz unvereinbar und daher nichtig.
§ 5 Abs. 1 Satz 1 des Landesgesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens "Nachhaltige Bewältigung der Corona-Pandemie" vom 23. September 2020 (GVBl. S. 452) ist mit Art. 117 Abs. 1 der Verfassung für Rheinland-Pfalz insoweit unvereinbar und daher nichtig, als die veranschlagte Mittelzuführung an das Sondervermögen den Betrag von 923.000.000 Euro überschreitet.