§ 23 GerStrukGAG - Sachliche Zuständigkeit
Bibliographie
- Titel
- Gesetz zur Ausführung des Gerichtsstrukturgesetzes
- Redaktionelle Abkürzung
- GerStrukGAG,MV
- Normtyp
- Gesetz
- Normgeber
- Mecklenburg-Vorpommern
- Gliederungs-Nr.
- 300-2
(1) Die bei den Gerichten anhängigen Verfahren werden in der Lage, in der sie sich befinden, von den nach Absatz 2 sachlich zuständigen Gerichten fortgeführt.
(2) Es gehen über
- 1.
die bei den Kreisgerichten anhängigen Zivil- und Strafverfahren auf die Amtsgerichte, soweit nach dem Gerichtsverfassungsrecht und dem Prozessrecht die Zuständigkeit der Amtsgerichte sachlich begründet ist; andernfalls gehen die Verfahren auf die Landgerichte über;
- 2.
die bei den Bezirksgerichten im ersten Rechtszug anhängigen Strafverfahren auf die Landgerichte, soweit nach dem Gerichtsverfassungsrecht und dem Prozessrecht die Zuständigkeit der Amts- oder Landgerichte sachlich begründet ist; andernfalls gehen die Verfahren auf das Oberlandesgericht über;
- 3.
die bei den Bezirksgerichten als Rechtsmittelgerichte anhängigen Zivil- und Strafverfahren auf die Landgerichte, soweit nach dem Gerichtsverfassungsrecht und dem Prozessrecht die Zuständigkeit der Landgerichte als Rechtsmittelgerichte sachlich begründet ist; andernfalls gehen die Verfahren auf das Oberlandesgericht über;
- 4.
die bei den besonderen Senaten des Bezirksgerichts am Sitz der Landesregierung anhängigen Zivil- und Strafverfahren auf das Oberlandesgericht;
- 5.
die bei den Kreisgerichten anhängigen Verfahren nach
- a)
der Gesamtvollstreckungsordnung vom 6. Juni 1990 (GBl. DDR I S. 285), die nach Anlage II Kapitel III Sachgebiet A Abschnitt II Nr. 1 des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889) fortgilt,
- b)
dem Gesetz über die Gewährleistung von Belegungsrechten im kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungswesen vom 22. Juli 1990 (GBl. DDR I S. 894), das nach Anlage II Kapitel XIV Abschnitt III Nr. 1 des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889) mit Maßgaben fortgilt,
- c)
der Grundstücksverkehrsordnung vom 15. Dezember 1977 (GBl. DDR I 1979 S. 73), die zuletzt durch Gesetz vom 28. Juni 1990 (GBl. DDR I S. 524) geändert worden ist und nach Anlage II Kapitel III Sachgebiet B Abschnitt II Nr. 1 des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889) mit Änderungen fortgilt, auf die Amtsgerichte;
- 6.
die bei den Bezirksgerichten anhängigen Verfahren nach
- a)
dem Rehabilitierungsgesetz vom 9. September 1990 (GBl. DDR I S. 1459), das nach Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitt III Nr. 2 des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889) in Verbindung mit Artikel 3 Nr. 6 der Vereinbarung vom 18. September 1990 (BGBl. II S. 1239) mit Maßgaben fortgilt,
- b)
der Anlage I Kapitel III Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 14 Buchstabe h (Kassationsverfahren) des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 (BGBl. II S. 889), geändert durch Artikel 4 der Vereinbarung zum Einigungsvertrag vom 18. September 1990 (BGBl. II S. 1239, 1243) auf die Landgerichte;
- 7.
die bei dem besonderen Senat des Bezirksgerichts am Sitz der Landesregierung anhängigen Rehabilitierungsverfahren auf das Oberlandesgericht;
- 8.
die bei den Kreisgerichten geführten
- a)
Vereinsregister
- b)
Seeschifffahrtsregister
- c)
Handels- und Genossenschaftsregister auf die Amtsgerichte;
- 9.
die bei dem Kreisgericht Rostock (Stadt) anhängigen Verfahren
- a)
nach der Verordnung über das Dispacheverfahren vom 27. Mai 1976 (GBl. DDR I S. 298)
- b)
für Angelegenheiten der Bildung des Haftungsfonds für die beschränkte Reederhaftung (§ 115 Abs. 2 des Seehandelsschifffahrtsgesetzes vom 5. Februar 1976, GBl. DDR I S. 109), auf die Amtsgerichte;
- 10.
die bei den Kreisgerichten anhängigen Verfahren in Arbeits-, Sozial- und Verwaltungssachen auf die jeweiligen Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsgerichte, soweit sie nach dem Prozessrecht sachlich zuständig sind;
- 11.
die bei dem Bezirksgericht Rostock anhängigen Arbeitsrechtsverfahren auf das Landesarbeitsgericht;
- 12.
die bei den für Finanz-, Sozial- und Verwaltungsrechtssachen zuständigen Senaten des Bezirksgerichts am Sitz der Landesregierung anhängigen Verfahren auf die nach dem Prozessrecht jeweils sachlich zuständigen oberen Landesgerichte;
- 13.
die bei den Kammern für Verwaltungssachen der Kreisgerichte anhängigen Verfahren in Baulandsachen auf die Landgerichte;
- 14.
die bei dem Senat für Verwaltungssachen bei dem Bezirksgericht am Sitz der Landesregierung anhängigen Verfahren in Baulandsachen auf das Oberlandesgericht;
- 15.
die bei dem Dienstgericht für Richter bei dem Bezirksgericht Schwerin anhängigen Verfahren auf das Dienstgericht für Richter bei dem Landgericht Schwerin;
- 16.
die bei dem Dienstgerichtshof für Richter bei dem Bezirksgericht Rostock anhängigen Verfahren auf den Dienstgerichtshof für Richter bei dem Oberlandesgericht;
- 17.
die bei dem Berufsgerichtshof für Rechtsanwaltssachen bei dem Bezirksgericht anhängigen Verfahren auf den Berufsgerichtshof für Rechtsanwaltssachen bei dem Oberlandesgericht;
- 18.
die bei dem Bezirksgericht als Disziplinargericht für Notare anhängige Verfahren auf das Oberlandesgericht;
- 19.
die bei dem Kreisgericht anhängigen berufsgerichtlichen Verfahren nach dem Steuerberatungsgesetz auf das Landgericht;
- 20.
die bei dem Bezirksgericht anhängigen berufsgerichtlichen Verfahren nach dem Steuerberatungsgesetz auf das Oberlandesgericht.
(3) Im übrigen gehen die bei den Kreis- und Bezirksgerichten anhängigen Verfahren auf die Gerichte über, die nach dem jeweiligen Prozessrecht sachlich zuständig sind.